Eine weitere, in sich geschlossene Folge der Science Series zum Thema Persönlichkeit beim Hund. Dieses Mal erläutert Dr. Marie Nitzschner im Detail, was es der Ängstlichkeit als Persönlichkeitsmerkmal bei Hunden auf sich hat.
Das Thema Angst bei Hunden ist wichtig, weil es Hund und Halter:innen belastet. Während der Hund Ängste erleben kann, leidet sein:e Halter:in darunter, den Hund in diesem emotionalen Zustand zu sehen. Es macht deswegen Sinn, sich mit den wissenschaftlichen Grundlagen und den wichtigsten fundierten Erkenntnissen dazu zu beschäftigen:
Im Bereich des Angstverhaltens gilt es, zwischen der sogenannten Situationsangst (state anxiety) und der Eigenschaftsangst (trait anxiety) zu unterscheiden. Während Ersteres die Reaktion auf eine bestimmte Situation beschreibt, ist Zweiteres eine relativ manifeste Charaktereigenschaft. Diese Eigenschaft beim Hund kann auch als Ängstlichkeit bezeichnet werden. Die Ängstlichkeit ist eine von fünf Merkmalen, die die Persönlichkeit eines Hundes beschreiben. Sie wird als die Bereitschaft eines Individuums, Angst zu empfinden, definiert.
In der Literatur wird oft zwischen Ängstlichkeit gegenüber Menschen, Ängstlichkeit gegenüber Artgenossen und Ängstlichkeit in Bezug auf unsoziale Reize, wie zum Beispiel Geräusche, unterschieden. Neben genetischen Komponenten spielen bei Hunden aber auch gemachte Erfahrungen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Ängstlichkeit.
Die Inhalte dieser Science Series-Folge auf einen Blick:
• Definition des Begriffes Ängstlichkeit
• Wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse zu:
→ Ängstlichkeit als Teil des Angstverhaltens
→ Genetische und angeeignete Komponenten der Ängstlichkeit
Am Ende dieses Webinars weißt Du, wie sich Ängstlichkeit als Teil des großen Komplexes des Angstverhaltens bei Hunden definiert, welche Komponenten dazu gehören und wie sie sich von Situationsängsten unterscheiden. Du bist jetzt auf dem neusten Stand, was die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Ängstlichkeit als Persönlichkeitsmerkmal bei Hunden angeht und welche Komponenten relevant sind.
120 Min inkl. 10 Min Pause | Live-Chat mit Dr. Marie Nitzschner
Dr. Marie Nitzschner
Dr. Marie Nitzschner ist Verhaltensbiologin und hat in den letzten 10 Jahren am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig über die kognitiven Fähigkeiten von Hunden geforscht. Dort hat sie zum Thema „Hund-Mensch-Kooperation“ promoviert.
In dieser Zeit hat Marie an einer Vielzahl von Studien mitgewirkt und mehrere Experimente selbst entwickelt und durchgeführt. Sie besucht viele Konferenzen und hat dementsprechend einen tiefen Einblick in die Literatur und den aktuellen Wissensstand im Bereich der Hundeforschung. Außerdem ist sie als Bloggerin im Wissenschafts-Blog "HUNDEPROFIL" tätig. Ihr Buch "Die Persönlichkeit des Hundes" wird voraussichtlich im Frühjahr 2021 im Kosmos-Verlag erscheinen.