Friday Fact: Maulschlaufen sind keine Maulkörbe!
Es ist uns wichtig, immer wieder darauf hinzuweisen. Maulschlaufen bedienen sich häufig eines netteren Images als Maulkörbe. Im Tierbedarfshandel problemlos erwerbbar, suggeriert die Vermarktung eine angenehme Alternative zum sperrigen Maulkorb.
Nichts könnte jedoch falscher sein.
Maulschlaufen können Hunde am Beißen hindern, indem sie ihnen, man muss es so deutlich sagen, das Maul zubinden: eine Zwangsjacke für die Schnauze. Das kann in einigen wenigen Situationen, immer nur für wenige Minuten und unter Aufsicht, sinnvoll sein, z.B. beim Tierarzt, genauso für eine sehr kurze Busfahrt etc.
Für Hunde, die ernsthaftes Problemverhalten im Alltag zeigen, und immer dann, wenn längere Tragezeiten notwendig sind, sind Maulschlaufen absolut ungeeignet und gesundheitsgefährdend.
Maulschlaufen hindern den Hund am Trinken, Gähnen und – besonders fatal – am Hecheln. Lebensnotwendige Funktionen wie die Möglichkeit, Stress abzubauen, und die Möglichkeit zur Thermoregulation werden massiv eingeschränkt: Der Hund kann seine Körpertemperatur nicht mehr selbstständig senken. Im Sommer und in stark geheizten Räumen, sowie in Autos und öffentlichen Verkehrsmitteln sind Maulschlaufen für den Hund also nicht nur unangenehm, sondern können gefährlich werden.
Deshalb: Es lohnt sich immer, einen gut sitzenden Maulkorb früh und zuverlässig aufzutrainieren und seinen Kund*innen das Handling zu vermitteln. Ein Maulkorb kann vom Hund, wie Leine und Geschirr, als alltägliches Hilfsmittel problemlos getragen werden – wie eine Brille beim Menschen. Also: Für mehr Brillen und weniger Zwangsjacken. 😉