Vorläufiger Zwischenbericht zur Erhebung „Sexuelle Belästigung im Berufsfeld Hundetraining“ – Aufruf zur Teilnahme
2020 haben wir begonnen, uns mit Blick auf Fragen der Arbeitssicherheit für unsere Auszubildenden intensiv damit auseinanderzusetzen, welche Gefährdungspotenziale es bei der Tätigkeit als Hundetrainer*in gibt. Angesichts der besonderen Arbeitsbedingungen – selbstständig, in Privathaushalten oder auf abgelegenen Geländen – wollten wir vor allem wissen, inwiefern Übergriffe im Berufsfeld eine Rolle spielen.
Eine Datenrecherche ergab: nichts. Zwar gibt es umfangreiche Forschung zum Thema sexueller Belästigung im Kontext Arbeit, aber für die Branche Hundetraining oder zumindest vergleichbare Tätigkeitsfelder ist schlicht noch nicht geforscht worden. Wir kamen damals zu dem Schluss:
„Studien zeigen, dass mitunter massive Gefahren für die Gesundheit und die Fähigkeit, den Beruf weiter auszuüben, drohen. Obwohl die Arbeitsbedingungen im Berufsfeld Hundetraining möglicherweise einige Risiken mit sich bringen, ist bisher nicht bekannt, ob sexuelle Belästigung in diesem Umfeld eine Rolle spielt. Weder weiß man, was Menschen, die hier arbeiten, als sexuelle Belästigung ansehen oder empfinden, ob es besonders risikoreiche Situationen gibt, noch wie Hundetrainer*innen mit diesen Erfahrungen umgehen und welche Auswirkungen sie auf die eigene Gesundheit haben.“
Hier gibt es den ursprünglichen Artikel „IST SEXUELLE BELÄSTIGUNG EIN PROBLEM IM BERUFSFELD HUNDETRAINING?“.
Um das Thema „Sexuelle Belästigung im Berufsfeld Hundetraining“ fundiert anzugehen, haben wir deshalb eine Befragung entwickelt, die auf den Studien(-designs) anderer Organisationen basiert, aber auch auf das Berufsfeld Hundetraining zugeschnitten ist. Wir wollten und wollen erfasste Daten mit den Ergebnissen größerer Studien vergleichen und konkrete Aussagen dazu treffen können, welche Gefahren sich in unserem Berufsfeld ergeben. Wissen über Prävention und Maßnahmen zur Verfügung stellen zu können, ist das Ziel dieses Projektes.
Dann kam Corona und warf alle unsere Pläne gründlich über den Haufen. Die Befragung war im Umlauf, die Auswertung mussten wir aber immer wieder schieben. Nun konnten wir eine erste Zwischenbilanz ziehen.
Erste Ergebnisse
Insgesamt haben bisher 354 Teilnehmende auf die Umfrage zugegriffen und 148 Personen haben sie vollständig ausgefüllt. Fast 85% der Antwortenden waren Frauen, 12% Männer und 1% ordnen sich einem anderen Geschlecht zu. Dabei waren die Personen zum Zeitpunkt ihrer Beantwortung der Umfrage zwischen 21 und 79 Jahre alt, wobei die Altersgruppen zwischen 30 und 59 besonders stark vertreten sind.
Dreiviertel der Teilnehmenden verfügen über die Sachkundeanerkennung nach §11 und fast die Hälfte arbeitet hauptberuflich als Hundetrainer*in.
Die bisher erhobenen Daten erlauben uns bereits, Tendenzen abzuleiten und erste Schlussfolgerungen zu ziehen– repräsentativ können die Aussagen auf dieser Basis aber noch nicht sein und Interpretationen müssen mit größter Zurückhaltung vorgenommen werden. Deswegen möchten wir vor der umfassenden Auswertung die Gruppe der Befragten weiter vergrößern: Wir bitten Personen aus dem Berufsfeld Hundetraining, an der Erhebung teilzunehmen – und bedanken uns bei denjenigen, die es bereits getan haben. Wir freuen uns, wenn ihr auf das Thema und die Umfrage hinweist, verlinkt, sie weiterleitet…!
Die Umfrage findest du hier und sie läuft noch bis zum 31. März 2023. Ihr findet sie nicht nur in diesem Beitrag, sondern auch direkt auf unserer Seite im Hauptmenü.