Zum Weltfrauentag 2021

von Nora Brede und Jennifer Rotter

Heute ist Weltfrauentag. Seit 100 Jahren machen Frauen an diesem Tag auf ihre Ungleichbehandlung aufmerksam und kämpfen für ihre Rechte als vollwertige Menschen. Die Hälfte der Menschheit kämpft dafür, als solche gesehen zu werden. Das klingt archaisch, aber dann wiederum sind Sicherheitsgurte, die seit 1974 in Autos verbaut werden müssen, bis heute normiert auf einen Mann – mit dem Effekt, dass Frauen bei Unfällen schwerere Verletzungen haben.

In den letzten 100 Jahren hat sich der Kampf um die Anerkennung von Frauen als gleichwertige Person auch gewandelt. Das Recht zu wählen, zu arbeiten, zu leben, wie man möchte – zumindest hierzulande würden das die Wenigsten in Frage stellen. Die Diskriminierungen und Unwuchten sind heute subtiler. Es gibt immer noch Arzneimittel, deren unterschiedliche geschlechtsspezifische Wirkweise oder Dosierung zwar bekannt ist, aber für die es keine getrennten Dosierungsanweisungen gibt. Frauenquoten, Gender Pay Gap oder der neueste Trend aus den USA: Predatory feminine hygiene practices – oder: Der Versuch von Unternehmen, besonders jungen Frauen einzureden, ihre Geschlechtsteile müssten erst behandelt werden, um schön zu sein. Produkte für schöne Penisse gibt es nicht. Und in welchem Ausmaß die Arbeit von Frauen systemrelevant ist und wie wenig sie dafür – monetär und anderweitig – wertgeschätzt werden, hat das letzte Jahr schmerzhaft deutlich gemacht.

Das Kernteam bei KynoLogisch besteht aus vier Frauen. In den letzten fünf Jahren haben wir, wie viele andere Frauen, immer wieder Ereignisse besprechen müssen, die aus Vorurteilen und nicht gleichberechtigten Strukturen, basierend auf Kultur, Erziehung und Macht entstanden sind. Männer, die uns unsere Jobs erklären. Erfolge, die uns nicht anerkannt werden. Menschen, die uns nach den Zickenkriegen fragen, die es in einem reinen Frauenteam doch sicher gibt – Zyklus und so Zwinker zwinker. Menschen, die wir nicht erreichen, weil Frauen nach wie vor, und meist unbewusst, die entsprechende Kompetenz abgesprochen wird. Das geht so weit, dass wir Motive und Farben für Werbung so auswählen, dass Algorithmen unsere Werbung überhaupt an Männer ausspielen… und dafür mehr bezahlen müssen. Es geht dabei nicht darum, dass wir als Frauen diese Werbung kreieren – es geht darum, dass automatisierte Programme Geschlechtsunterschiede manifestieren.

Wir bemühen uns in unserem Unternehmen, Fragen von Geschlechtergerechtigkeit in unserem Handeln immer mitzudenken. Deshalb gendern wir z.B. Texte. Deshalb versuchen wir, die Teilnehmenden unserer Ausbildungen dafür zu sensibilisieren, wo ihnen möglicherweise nicht bewusste Stereotype im Weg stehen, gute Arbeit für ihre Kund*innen zu leisten. Und wir achten bewusst darauf, an wen wir Aufträge und Dozenturen vergeben – wir bemühen uns vorzuleben, wie es sein sollte und worauf es zu achten gilt. Damit werden wir nicht die Welt verändern. Damit tragen wir aber im Rahmen unserer Möglichkeiten zu einem Kulturwandel bei, der kommen muss. Der kommen muss, wenn wir als Gesellschaft das Versprechen auf Chancengleichheit ernst meinen.

Ein Rückblick auf 2020

Im März, mitten auf dem KennenLernen des neuen Jahrgangs im Norden, wurde uns ziemlich plötzlich bewusst, dass Corona nicht einfach nur eines dieser Medienphänomene sein wird, sondern dass die kommenden Monate eine völlig neue Herausforderung für uns als Team wird.
14. Dezember 2020/von Nora Brede

Corona: Teilnahme als Gast an einer Zusatzveranstaltung

Hier findest Du alle Informationen dazu, wie wir mit dem Pandemie-Geschehen und den Hygiene-Maßnahmen umgehen, damit Du weißt, was Du zu erwarten hast, und entscheiden kannst, wie Du handeln möchtest.
25. Oktober 2020/von KynoLogisch

Wir brauchen Hundewirt:innen!

Den Begriff „Hundewirt“ gibt es nicht, das Berufsfeld, in dem er Anwendung finden würde, ist bis heute nicht als solches definiert. Dabei gibt es etliche Berufe und Tätigkeiten, in denen die Verantwortlichen dringend professionell für die Haltung und Versorgung von Hunden ausgebildet sein müssten - und sich das seit Langem wünschen
29. Juli 2020/von Nora Brede

Umfrage: „Sexuelle Belästigung im Berufsfeld Hundetraining“

In den letzten Monaten haben wir uns intensiv mit dem Thema „Sexuelle Belästigung im Berufsfeld Hundetraining“ beschäftigt und eine ganze Reihe unterschiedlicher Studien zu dem Thema nicht nur gelesen, sondern daraus ein eigenes Projekt entwickelt, das wir hier vorstellen möchten.

Wir benötigen Deine Unterstützung, um unser Ziel erreichen zu können, Risikoszenarien, Präventionswissen und Maßnahmen allen aktiven und angehenden Hundetrainer:innen zur Verfügung zu stellen.
9. Juli 2020/von Nora Brede