Wir können atmen! Und es ist unfassbar, dass das ein Privileg ist.

von Nora Brede & Jennifer Rotter

Seit Beginn der derzeitigen Unruhen in den USA tauschen wir uns auch im Team darüber aus. Wir finden es wichtig, dazu Position zu beziehen und nicht zu schweigen.

Wir leben in Strukturen, in denen Rassismus tief verwurzelt ist, in denen man ihn aber als Weiße*r kaum wahrnimmt, wenn man sich nicht bewusst dafür entscheidet, weil er Weiße nicht bedroht, behindert, ausgrenzt, tötet, im Gegenteil: Er verschafft Weißen Vorteile, ob man will oder nicht.

Bei den Protesten in den USA geht es um Mitglieder einer Gesellschaft, die von der staatseigenen Exekutive ermordet werden, weil der Wert ihres Lebens nicht anerkannt wird – aufgrund ihrer Hautfarbe. Auch in Deutschland gibt es Rassismus, auch in Deutschland wird rassistisch motivierte Gewalt und Ausgrenzung gegen schwarze Menschen/People Of Color verübt.

Das Kernteam von KynoLogisch besteht aus weißen, vergleichsweise privilegierten Frauen. Es fiel uns deshalb schwer, uns einfach den verschiedenen Hashtags und Social-Media-Aktionen anzuschließen. Es erscheint zwar erst einmal intuitiv richtig und selbstverständlich, sich zu positionieren und „Black Lives Matter“ oder „BlackOutTuesday“ zu posten – aber wenn man das aus dem gemachten, weißen Bettchen heraus tut, hat es einen Beigeschmack, finden wir. Denn: Zeichen und Symbole von Solidarität sind wichtig, aber damit ist die Gesellschaft noch nicht verändert – und darin darf es sich nicht erschöpfen, wenn wir antirassistisches Engagement ernst meinen.

Wir fühlen uns nicht berechtigt zu behaupten, wir könnten Lösungen bieten oder wüssten, wie man es richtig macht. Aber wir können versuchen, zu sensibilisieren und Weiterbildungsmöglichkeiten bereitzustellen (denn wenn, dann liegt darin unsere Stärke), indem wir Euch Informationsquellen anbieten:

Vereine, die man unterstützen kann:
1. Amadeu Antonio Stiftung
2. Initiative Schwarze Menschen in Deutschland Bund e.V.
3. Black Lives Matter (USA)

Bücher, die man lesen kann:
1. Hasters, Alice (2019): „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen“, hanserblau
2. Ogette, Tupoka (2017): „exit RACISM. rassismuskritisch denken lernen“, Unrast-Verlag
3. Alexander, Michelle (2016): „The New Jim Crow. Masseninhaftierung und Rassismus in den USA“, Verlag Antje Kunstmann GmbH
4. Laymon, Kiese (2018, engl.): „Heavy: An American Memoir”, Bloomsbury (fast vergriffen, als eBook verfügbar)
5. Sow, Noah (2008): „Deutschland Schwarz Weiß. Der alltägliche Rassismus“, C. Bertelsmann.

Dinge im Alltag, die man tun kann:
1. „Elf Tipps, wie du Schwarzen Menschen jetzt beistehen kannst, wenn du weiß bist“, https://ze.tt/11-tipps-wie-du-schwarzen-menschen-jetzt-beistehen-kannst-wenn-du-weiss-bist/
2. „Black Lives Matter: 7 Dinge, die wir jetzt gegen Rassismus tun müssen“, https://utopia.de/rassismus-black-lives-matter-george-floyd-189291/https://utopia.de/rassismus-black-lives-matter-george-floyd-189291/

Mehr Lesestoff und Hörmaterial:
1. Der Tupodcast: Podcast der feministischen Antirassismustrainerin, Autorin und Aktivistin Tupoka Ogette
2. „Was ist eigentlich Rassismus?“, Bundeszentrale für politische Bildung
3. „White Supremacy. Geschichte und Politik des Weißseins in den USA“, Bundeszentrale für politische Bildung
4. Alles gesagt?-Podcast: „Alice Hasters, was sollten weiße Menschen über Rassismus wissen?“, ZEIT
5. „Diese 33 Fragen über Rassismus sollte man sich ehrlich stellen“ (und weiterführende Links zur ‚Rassismus Themenwoche‘ der ZEIT)
6. McIntosh, Peggy (1989, engl.): „White Privilege: Unpacking the Invisible Knapsack”
7. Basierend darauf (engl.): “White Privilege Checklist“, http://also-chicago.org/also_site/wp-content/uploads/2017/03/white-privilege.pdf

Wir lassen das hier so stehen. Wir freuen uns, wenn Ihr weitere Quellen kennt und mit uns teilt, die anderen helfen, sich aktiv mit dem Thema und den eigenen Möglichkeiten auseinanderzusetzen.

#blacklivesmatter

KynoKon 2025 – Univ.-Prof. Dr. Ludwig Huber

Univ.-Prof. Dr. Ludwig Huber leitet die Abteilung für Vergleichende Kognitionsforschung am Messerli-Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien und ist Mitbegründer des renommierten Clever Dog Lab. Für seine bahnbrechenden Arbeiten wurde er mehrfach ausgezeichnet – unter anderem mit dem Ig-Nobelpreis für Physiologie (2011).
19. März 2025/von André Wussow

KynoKon 2025 – Dr. med. vet. Stefanie Handl

Dr. med. vet. Stefanie Handl ist Expertin, wenn es um wissenschaftlich fundierte und unabhängige Beratung im Bereich Tierernährung geht. Als Fachtierärztin für Ernährung und Diätetik leitet sie die „Futterambulanz“ in Wien, und sie ist EBVS® European Specialist in Veterinary and Comparative Nutrition. Dabei berät sie sowohl Tierbesitzer*innen als auch Tierärzt*innen bei individuellen Fütterungsfragen.
12. März 2025/von André Wussow

KynoKon 2025 – Prof. Dr. Achim Gruber

Prof. Dr. Achim Gruber ist Tierarzt, Tierpathologe und Direktor des Instituts für Tierpathologie an der Freien Universität Berlin. Für seine Arbeiten zur molekularen Pathologie wurde er mit dem Förderpreis der Akademie für Tiergesundheit ausgezeichnet, und er engagiert sich leidenschaftlich für die Aufklärung über extreme Zuchtmerkmale.
5. März 2025/von André Wussow

KynoKon 2025 – Dr. Annegret Grimm-Seyfarth

Dr. Annegret Grimm-Seyfarth ist leidenschaftliche Biologin mit einem Fokus auf Ökologie und Zoologie. Nach ihrer Arbeit an einer europaweiten Reptiliendatenbank und einem Langzeit-Monitoring in Australien forscht sie heute am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig – mit ganz besonderen Kollegen: Artenspürhunden!
26. Februar 2025/von André Wussow