Interview & SmartView mit Marie Nitzschner

von Jennifer Rotter

Immer wieder werden wir gefragt, wer wir eigentlich sind und was genau dieses KynoLogisch nun ausmacht. Wir finden: Gute Frage! Deshalb stellen wir uns, unser Verständnis einer guten Hundetrainer-Ausbildung (und natürlich unsere liebsten Hunde 😉 ) hier ein bisschen genauer vor.

Den Anfang macht Dr. Marie Nitzschner, oder auch einfach nur: Marie. Sie ist Verhaltensbiologin. Ihr Job: Herausbekommen, warum Hunde tun, was sie tun – und was sie so alles können. Sie wurde u.A. für diese Arbeit vom DOGS Magazin zur Persönlichkeit des Jahres 2017 gewählt. Grund genug, sie als Erste von uns genauer unter die Lupe zu nehmen…

Beginnen wir mit unserer eigenen Form des Interviews – dem SmartView! Was das ist? Auf einige unserer Fragen antwortet die oder der Interviewte mit Fotos, die von ihrem bzw. seinem Smartphone stammen. Wir machen heute von allem Möglichen Bilder – und wir finden, dass man jemanden auch so kennenlernen kann. Wir freuen uns auf Maries Foto-Antworten!

  • Selfie, bitte!

  • Dein Gassi-Outfit?

  • Ein Gassi-Foto!

  • Lieblingskörperteil vom Schnitzel?

  • Kunststück? Ente!

  • Dein Lieblingshundebuch?

  • Ein Futterfoto, bitte…

  • Schnitzels Lieblingsspielzeug?

  • Wo schläft die Möhre?

  • Liebstes Foto auf dem Handy?

Interview mit Marie

KynoLogisch: Marie – warum KynoLogisch?
Marie: Weil ich das Konzept der Ausbildung sowie das Team einfach großartig finde. Ich mag es, dass jedes Hund-Mensch-Team individuell betrachtet wird und es kein Schwarz/Weiß-Denken gibt. Die Welt ist bunt, genau wie Hunde und Menschen.

KynoLogisch: Was machst Du da eigentlich?
Marie: Schlaues Zeug über biologische Grundlagen von Hundeverhalten erzählen. 🙂 Es geht zum Beispiel darum, wie der Hund lernt oder was er von seiner Umwelt wahrnimmt. Ein zentrales Thema ist dabei, was der Hund von der Kommunikation mit uns Menschen versteht. Versteht er unsere Zeigegeste und kann er unsere Mimik lesen? Wofür könnte das im Hundetraining relevant sein? Wir stellen im Seminar auch einige Studien nach und diskutieren die Ergebnisse.

KynoLogisch: Von den Themen, die du bei Kynologisch unterrichtest: Welches magst Du am liebsten und warum?
Marie: Am liebsten mag ich natürlich den Teil über die kognitiven Fähigkeiten. Das ist schließlich mein Spezialgebiet, auf dem ich mich richtig gut auskenne. Es ist superspannend zu untersuchen, wie Hunde ihre Umwelt wahrnehmen und vor allem, wie und warum sie sich darin von uns Menschen und anderen Tieren unterscheiden. Dabei kann man nicht nur viel über Hunde, sondern auch über uns selbst lernen.

KynoLogisch: Wie um Himmels Willen kommt man darauf, an Hunden forschen zu wollen?
Marie: Meine Forschungsarbeit startete tatsächlich mit einem Zufall. Meine Oma hat Ende 2006 einen Zeitungsartikel über die Forschung hier am Max-Planck-Institut gelesen und meinte, dass ich dort doch mal ein Praktikum machen könne. Ich wusste bis dahin gar nicht, dass die Arbeitsgruppe existiert. Dann hab‘ ich mich auf eine Praktikumsstelle beworben und schwupp, im Januar 2007 hab‘ ich angefangen. Ich fand die Arbeit so faszinierend, dass ich einfach dabeigeblieben bin.

KynoLogisch: Hat deine Forschung deine Hundehaltung verändert?
Marie: Nein, eigentlich nicht. Ich bin auch nur eine ganz normale Hundehalterin 🙂

KynoLogisch: Erzähl uns etwas von Deinen Plänen – wir haben da was von einem Buch gehört…?
Marie: Oh ja, das Buch…. Naja, der Kosmos-Verlag fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, ein Buch zu schreiben. Da das eine riesengroße Ehre ist, habe ich natürlich „JA“ gesagt. Nachdem ich einige Themenvorschläge eingereicht habe, haben wir uns für das Thema „Persönlichkeitsforschung beim Hund“ entschieden. Thematisch dreht es sich dann darum, welche Persönlichkeitstypen es bei Hunden gibt und inwieweit Umwelt- und genetische Faktoren die Persönlichkeitsentwicklung beeinflussen. Ich werde erklären, wie diese Art Forschung funktioniert und eine Übersicht über den aktuellen Forschungsstand geben. Ich finde das Thema sehr spannend und freue mich schon auf weitere Recherchen. Außerdem freue ich mich, dass ich Ines [Kivelitz; Anm. von Jenni] mit ins Boot holen konnte, die noch einen Teil zur praktischen Anwendung beitragen wird.

KynoLogisch: Und jetzt wollen wir ein bisschen gebauchpinselt werden – was an Deinen Kolleginnen macht Dir jeweils besonders Freude oder ist besonders toll in der Zusammenarbeit?
Marie: Ich finde die Arbeitsatmosphäre im Team wahnsinnig schön. Alle gehen sehr wertschätzend miteinander um. Außerdem finde ich es toll, dass wir so viele verschiedene Fachthemen abdecken. So kann ich von den anderen Mädels noch unglaublich viel lernen.

Die KyLo-Interviews:

Immer wieder werden wir gefragt, wer wir eigentlich sind und was genau dieses KynoLogisch nun ausmacht. Wir finden: Gute Frage! Deshalb stellen wir uns, unser Verständnis einer guten Hundetrainer-Ausbildung (und natürlich unsere liebsten Hunde 😉 ) in einer Interviewreihe ein bisschen genauer vor. Die zweite, mit der wir im Rahmen der Reihe gesprochen haben, war Karen Körtge. Das Smartview und Interview mit ihr findet ihr hier.