Make Our Planet Great Again
von Nora Brede
Dieser Tage im Allgemeinen und heute, am Tag der Umwelt, im Besonderen, gibt es kein besseres Thema: Unsere Natur und wie wir ihr helfen können. Wir Hundehalter, die wir täglich Gassi gehen, die wir wandern, rennen, klettern, schleichen… können Heldinnen und Helden im Kleinen sein. Wie? Das stelle ich hier vor: #cleanyourtrails
In einem wunderschönen Gebiet an der Oder, direkt an der polnischen Grenze in Brandenburg, gehen wir oft mit den Hunden spazieren. Weite Wiesen werden von Weiden gesäumt. Hier und da bahnt sich die Alte Oder ihren Weg zum großen Fluss. Das einzigartige Geräusch, das fliegende Schwäne mit ihren majestätischen Schwingen machen, erklingt. Gänse zetern. Ein Teichrohrsänger ruft. Und am Ufer des Flusses blicken wir auf… Grillschalen, zerbrochene Bier- und Vodkaflaschen, Angelschnur mit noch montiertem Angelhaken. Hastig sammeln wir die Hunde ein – hier ist es zu gefährlich, um sie laufen zu lassen. Mitten in der Natur. Mitten in diesem Naturschutzgebiet.
Wir alle gehen Gassi mit unseren Hunden. Einige von uns haben vielleicht sogar hauptsächlich deswegen einen Hund angeschafft, weil sie dann aus dem Haus kommen und sich bewegen. Ich erinnere mich noch an die ersten Spaziergänge, die müden Beine. An das Entdecken… oder eigentlich das Wiederentdecken der Natur nach Jahren der Büro- und Laborarbeit. Insekten in ihrer Vielfalt, Vogelgezwitscher, Wolkenformationen beobachten, den Saisonverlauf mit all seiner Schönheit (okay, und dem kalten, waagrechten Windregen).
Und dann kommt irgendwann die Zeit, da nimmt man wieder mehr wahr, glotzt nicht nur verliebt den eigenen Hund an. Plötzlich sieht man sie: die verlorenen Kackbeutel der anderen, Kippenstummel und Bonbon-Papiere, die Schokoriegelverpackungen und die Bierflaschen. Vielleicht schafft man es noch eine Weile, den Müll, den Andere in der Umwelt hinterlassen, zu ignorieren.
Was mich anfangs wütend gemacht hat, macht mich inzwischen: natürlich immer noch sauer. Wieso gibt es sie immer noch? Diese ignoranten Ewig-Gestrigen, die so tun, als gehöre ihnen die Welt und als gäbe es niemanden außer ihnen und ihr flüchtiges Glück, jeden Mist einfach unter sich fallen zu lassen. Aber dann wiederum: Wem ist damit geholfen, wenn ich mich aufrege? Niemandem. Was macht es für einen Unterschied, wenn ich auf Facebook einen Rant gegen Unbekannt starte, nur um Zustimmung für ein blödes Gefühl zu bekommen? Keinen. Ja, es ist nicht mein Müll, aber… es ist unser Müll, der Müll, den die Menschheit produziert.
Vor einigen Monaten habe ich eine schöne Lösung für dieses Dilemma gefunden: #cleanyourtrails – ja, meine Lösung ist ein Hashtag. Einer der besten, der mir je untergekommen ist. Denn mit diesem Hashtag leiste ich etwas für die Umwelt, bin aktiv in den Sozialen Medien UND werde eine kleine Heldin. Die eierlegende Wollmilchsau! Und dann auch noch gut für die Umwelt. Was ist #cleanyourtrails?
Eigentlich ist es nur eine Kleinigkeit. Und es ist eine tolle Kleinigkeit für alle von uns, die sowieso mit ihren Hunden spazieren gehen: Sammle den Müll, den du auf deinen Spaziergängen findest, ein. Nimm dafür einen Beutel mit, eine Tüte, wie auch immer. Sammle… und am Ende deines Spaziergangs machst du ein Foto, bevor du den Müll einem Mülleimer übergibst. Dieses Foto postest du, du kannst dazu auch noch etwas schreiben, wo du warst, wie doof die Schmutzfinken sind und wie schön sauber es auf dieser Strecke jetzt wieder ist. Aber vor allem nutzt du den Hashtag #cleanyourtrails. Du hast garantiert Freunde, die dich für deine Tat bewundern – zack! Held! Heldin! 🙂
Hier noch ein kleiner Tipp: Sammelt keine Tempotaschentücher ein – meist hat es nur einen Grund, warum Menschen so etwas in die Natur werfen… und es ist nicht ihr Schnupfen! Sammelt keine gefährlichen Gegenstände wie Spritzen, Nadeln oder Rasierklingen ein. Sicher nicht, ohne euch zu schützen. Das gilt auch für Glasscherben. Natürlich sind Scherben gefährlich für Hundepfoten. Trotzdem sollte die eigene Gesundheit vorgehen. Merkt euch die Stelle, nehmt zum nächsten Gassigang etwas mit, mit dem ihr euch schützen könnt – oder gebt notfalls dem Ordnungsamt Bescheid.
Wir sammeln immer ein, wenn es uns möglich ist. Wir tun es gerne. Es ist toll, einen Ort etwas sauberer zu hinterlassen. Wir freuen uns, wenn etwas weniger Plastik in der Natur landet und ein Kippenstummel weniger seine Gifte an das Grundwasser abgibt. Wenn sich kein Vogel in Angelschnur verheddern kann und ein Hund weniger zum Tierarzt muss, weil er sich den Ballen aufgeschnitten hat. Es gibt uns ein gutes Gefühl, einen Beutel voll Müll wegzuwerfen. #cleanyourtrails. Mach mit!